Extrem BIO, dieser Saft ! (aber DU solltest zuerst vom “Mamisyndrom” lesen!)

Der Holler blüht, und Hollerblütensaft kann manN, frau nur machen, wenn eben dieser blüht.
Ich bin mit Auto zufällig in einem Augebiet unterwegs und sehe überall blühende Hollerstauden.
Das ist DIE Gelegenheit!
Immerhin bin ich derzeit hollerblütensaftmachgewillt.
Ich biege in einen Seitenweg, parke das Auto und nehme vom Kofferraum den Reserveeinkaufstragekorb. Frau geht ein Stück naturwärts um Hollerblüten zu ergattern, die
noch kein Stäubchen Autoabgas erwischt haben. Wenn schon selbstgemacht, dann richtig BIO!
       Da leuchtet mich eine Hollerstaude an, die dermaßen voller weißen Hollerdolden ist, dass sie als solche fast kitschig ist. Sowas von Prachtexemplar,  wie die Natur wohl selten eines bietet.
Die Blütenvollste, an die ich mich in den vielen Lebenshollerjahren je erinnere.
       Den Bick auf sie fixiert, gehe ich direkt auf sie zu (Dann brauch ich nicht etwa lange -zig Stauden begrapschen, diese eine Staude deckt meinen Hollerbedarf bei weiten. Die Staude ist etwas abseits und das Gras (und was sonst noch Grünes sich mit dem Gras mischt) ist hoch.
Ich steige in hohen Schritten (so hoch eben kleine Frau steigen kann), den Blick auf die weiße Haube der Staude gerichtet.
      Jedoch…. ganz knapp vor der Staude fühlt sich der Boden plötzlich ganz anders an.
1. steht die Staude in einer leichten Niederung, (was durch das hohe Grün nicht
     vernehmbar war),
2. all das hohe Grün sind mehr Brenessel wie sonstiges Gras,
3. der Boden ist nicht mehr fest, sondern gatschig, bis fast flüssig
    (Da hat irgendein Gartenbesitzer sichtlich seine Gartenabfälle abgelagert, die hier verotten,
    äähhhh verflüssigen….    :-(         )
    Ich stehe bis zum Knöchel im gatschigen Dung.

    Das mag auch das Geheimnis sein für den Blütenreichtum der Extremwunderstaude.
    In derartigen Biomist wachsen zu dürfen, dankt Hollerstaude mit Extremernte.
4.Durch die leichte Böschungslage und dadurch, dass die Bodenmasse auch noch nachgab….
    reichten meine Hände nicht zu den begehrten Hollerblüten.

Da stand ich nun im “Saft”, im juckenden Augrün bis zum Popo, die Brennesseln taten was Brenesseln immer tun (nämlich stechen)……..und ich hatte kein einziges hollernes Blütenstäubchen im Korb.
alles-holler-und-im-saft

Ps: Es wird trotzdem Hollersaft geben (er ist schon in Kübeln angesetzt).
Ich hab dann von der Wunderstaude abgesehen und die nächsten zehn normaltragenden abgeklappert. ManN hat mir auch erklärt dass Brennesseljucken gut gegen Rheuma sei.
Ich habe kein Rheume, bin aber jetzt auch wohl für lange Zeit °vorimmunisiert (Wortschöpfung
meinerseits)
2.Ps Wer immer von euch mich besucht…..nicht vergessen: Es gibt auch Hollersaft!      ;-)
saft-fertig-kuche-pickt

Sozusagen:
ALLES HOLLER war es doch nicht.
;-)

6 Kommentare »

  1. Claudia sagt,

    25. Mai 2009 @ 16:26

    Tja ich war heute auch mit der Oma Blüten pflücken – hab mehr Glück gehabt, denn wir sind nur durch jede Menge Bärlauch gegangen. Und Omi denkt mit. Sie hat einen “Graupn” zum runterholen der blüten mitgebracht. Da kannst auch du noch was lernen.
    Freu mich aber auch schon auf den guten Kaisergspritztn.
    lg
    claudia

  2. Anita sagt,

    31. Mai 2009 @ 12:09

    Jawohl, Hollersaft gibt´s wieder!
    In Graz denk ich mir schon seit Wochen, ich würde doch auch so gerne …
    Aber eben selbstgemachter Hollersaft mit enormen Autoabgasen tun dem Bäuchlein bestimmt nicht gut. So überlass ich diese Aufgabe gern wieder dir und freu mich auf ein paar Flaschen davon. Und wer weiß, vielleicht machen wir mal Saft gemeinsam, würd ja gern wissen, wie das geht.

  3. elisabeth sagt,

    2. Juni 2009 @ 07:56

    Liebe Anita! Saftige Flaschen warten schon im Keller auf dich, euch.
    Du hast recht! So autogasüberflutete Hollerstraubensafterl
    würden deinem Baucherl (unseren, und noch größeren Bäuchen) möglicherweise gar nicht so gut tun, wie jene biostrotzigen aus unsren tiefsten, sauerstoffgetränkten, unberührten Auwäldern.
    :-) Das Saftmachen laß ich mir gern von dir abschauen. Bei dir wird das Ganze vielleicht nicht so eine deftige
    Küchenpickgeschichte ;-) .
    Mami saftelt doch grad mal am saftigen Saisonbeginn.
    :-) Warte nur, da kommt noch Johannisbeersaft, Melissensaft, Ribiselsaft,…..
    (Wer bietet noch nachahmenswerte Saftkreationen?)
    :-)

  4. elisabeth sagt,

    2. Juni 2009 @ 12:24

    Ei, ei, eiiiii,….da schau dich an!
    Claudia macht sich auch auf Hollersuche, – wenn auch mit Omaverstärkung, (bist du dir etwa nicht sicher, eine Hollerstaude zu erkennen?)
    Dass ich von deiner Oma noch lernen kann, dessen bin ich mir sicher!
    Begründung wie folgt: Ich hab ja noch kein Omazertifikat (bin aber, laut Kinderaussage omatalentiert.) Warten wir`s ab….. womöglich lerne ich meinen Enkelkindern nicht nur praktisches Wissen ( ;-) )

  5. Pezi sagt,

    4. Juni 2009 @ 00:32

    Ich hab ja auch eine Flasche Hollersaft von zu Hause mitgenommen – also auch bei meinem “Mami (und natürlich Papi, Omi, Opi und Flotschi) besuch”. Das war aber kein selbstgemachter, ich schätze mal original Hofer.

    Meinem Kollegen hats jedenfalls auch recht geschmeckt, kennt man dieses Gebräu hier in den Staaten doch nicht. Als die Flasche leer iwar, ist er dann gleich in einen Spezialitätenladen gegangen und hat eine weitere Flasche aus !!!Österreich!!! gekauft – um satte 16 Dollar. Naja, dein Saft wird mindestens genau so viel wert sein, bedenkt man die Kosten für eine Salbe gegen das Brennesseljucken mit ein ;-) Mein Kollege war natürlich furchtbar fasziniert von diesem Gebräu – habt ihr gewusst dass da auf der Flasche sogar steht, dass man ihn mit Kaffee mischen kann??? Tante, steht das auf deinen Flaschen auch???

    Nächste Woche kommt eine Studienkollegin nach New York – ratet mal was ich bestellt habe? Genau, sie soll mir doch bitte Hollersaft mitnehmen. Wenn das Koffergewicht den Saft noch zulässt, wird der also bald importiert zu mir. Denk aber bestimmt beim nächsten Besuch an den Saft, für einen Kaisergspritztn bin ich nämlich auch zu haben!

  6. elisabeth sagt,

    4. Juni 2009 @ 09:58

    Welch tolle Idee, Pezi….. ich stell mich auf die Straße und biete meinen hollernen Picksaft um utopische 16 Dollar an.
    Bei uns wird ohnedies zuviel von den Ami`s übernommen. Vielleicht
    findet sich ein dick-flüssiger Saftfetischist !?! ;-)
    (Fürchte aber ich bleib drauf picken)
    ;-)
    Das mit Hollersaft im Kaffee ( :-( ) probier vorerst selbst und
    natürlich gleich demnächst. Erst dann gibts den Zusatzhinweis auf dem Etikett (commendet by Pez from USA)
    Übrigens erkenne ich massive Wissenslücken an dir und hab mir vorgenommen
    dich in grüne Materien nachzuschulen.
    Pezchen, das kann lustig werden!
    PS: Stibitzen und klauen laß ich mir kein Rezept. Du wirst gerne offiziell
    bioeingeweiht.
    Freut mich, wenn dir die Zeichnungen gefalen.
    Das machen meine Finger,
    .. ziemlich unkontrolliert.
    :-)



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